So vermeiden Sie die 10 häufigsten Fehler bei der Einführung eines ERP-Systems

 Wer meint, eine ERP-Lösung sei eine Software wie jeder andere, wird sich schnell wundern. Seine volle Power kann ein solches Programm zur Ressourcenplanung eines Unternehmens nur dann entwickeln, wenn man die größten Fallstricke vermeidet. Carsten Menke von dem Bielefelder Systemhaus P-I-U kennt die 10 häufigsten Fehler und weiß, wie man sie vermeiden kann:

Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau

Jeder Auftraggeber träumt davon, dass die gewählte ERP-Software alles kann, was immer man sich auch wünscht. Das gibt es aber nur bei selbstentwickelten Systemen, die in der Entwicklung und im Unterhalt um ein Vielfaches teurer sind als Lösungen von der Stange.

Nicht auf Augenhöhe

Auftraggeber, die die Expertise ihrer externen Auftragnehmer nicht schätzen, werden kaum alle Erfahrungen der Berater nutzen können. Jedes neue ERP-System ist auch eine Chance, manches künftig besser im Sinne von einfacher lösen zu können.

Zu geringe Priorität

Da ein neues ERP-System in der Regel das ganze Unternehmen abbilden wird, sollte man es zur Chefsache machen. Ist ein solches Projekt zu tief angesiedelt, dauert es länger, wird teurer und sorgt für viele unnötige Diskussionen.

Zu geringe Ressourcen

Für die Anpassung einer hoch leistungsfähigen Software an die spezifischen Prozesse eines Unternehmens braucht es die Expertise aus allen Fachabteilungen. Sowie interne Manager, die sich intensiv um Details kümmern. Und zwar sowohl für das Aufsetzen wie auch für die Einführung.

Zu enger Zeitplan

Verständlich ist der Wunsch vieler Auftraggeber, den Nutzen eines neuen ERP-Systems frühestmöglich abgreifen zu können. Für eine achtsame Einführung sollten (in einem mittelgroßen Unternehmen) mindestens zwölf Monate eingeplant werden: Sechs Monate wären für alle interne wie externe Beteiligten extrem sportlich, sechs Wochen sind unmöglich.

Zu enges Budget

Es kommt nicht allzu oft vor, dass sich die Auftraggeber über die ganze Projektlaufzeit an das halten, was sie im Konzept abgesteckt haben. Erfahrungsgemäß kommen im späteren Verlauf nicht selten Zusatzwünsche auf, die mehr Aufwand und damit auch höhere Kosten bedeuten. Das kann man nur durch eine bessere Konzeptarbeit vermeiden.

Altbewährtes wird nicht in Frage gestellt

Ein neues ERP-System ist eine große Chance, bisher komplizierte Prozesse deutlich zu verschlanken, um so die Effizienz zu steigern. Wer den maximalen Nutzen will, muss sich das Recht nehmen, scheinbar Altbewährtes auf den Prüfstand zu stellen.

Sonderlösungen für nur 1 Kunden

Eine Sonderbehandlung für einzelne Kunden versuchen viele auch in ein neues System einzubauen. Das bedeutet viel Aufwand für wenig Ertrag. Besser sollte die Chance genutzt werden, den Kunden für einen einfacheren Prozess zu gewinnen.

Zu wenige Tests vor dem Go Live

Viele meinen, mit 10 Vorgängen sei das System ausreichend getestet, 100 sind das Minimum, 1.000 sind besser für Schulung und Training. Und um mögliche Fehler zu entdecken, bevor sie die Anwender frustrieren.

Zu wenig Zeit oder ein zu kleines Budget für Schulungen

Mitarbeiter, die nicht ausreichend in ein neues System eingeführt sind, können es nicht positiv annehmen. Sie suchen beständig nach all dem, was das neue System vermeintlich weniger gut kann als das alte und stänkern dann nach Kräften. Zudem braucht es viel länger, bis da neue System seine ganze Potenz entfaltet.